Die Studierendenvertreter*innen aller fünf staatlichen Musikhochschulen des Landes Baden-Württemberg haben angesichts der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf ihr Studium gemeinsam einen offenen Brief an die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer verfasst. In deren Auftrag veröffentlicht die Landesstudierendenvertretung Baden-Württemberg diesen Brief. Die Landes-ASten-Konferenz der Musikhochschulen in Baden-Württemberg (MuLAK) macht damit auf die besondere Situation der Musik-Studierenden aufmerksam und fordert vom Ministerium, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ein optionales (sog. Kann-Semester) gewährleistet werden kann.
Ein beträchtlicher Teil der Studieninhalte basiert darauf, dass Studierende einen regelmäßigen und zeitlich adäquaten Zugang zu Übemöglichkeiten haben. Dies wird auch bei Lockerung der Maßnahmen nur teilweise und unzureichend möglich werden.
Studiengänge der Bereiche Kirchen- und Schulmusik, Elementare Musikpädagogik, Bühnenkünste, Dirigieren und Kammermusik sind daher praktisch nicht studierbar, da sie zu großen Teilen auf eben solche Möglichkeiten sowie auf Gruppenveranstaltungen angewiesen sind. Somit würde ein verpflichtendes Onlinesemester für viele Studiengänge weitreichende Einschränkungen bedeuten, einige gar unmöglich machen.
Ebenso ist in künstlerischen Studiengängen regelmäßiger Unterricht vonnöten, da die Natur des Musizierens erfordert, über längere Zeiträume Fähigkeiten zu kultivieren. Eine kurze Intensivphase, welche die Folge eines verschobenen und verkürzten Sommersemesters wäre, kann diesem Anspruch nicht so gerecht werden, wie es ein regulärer Unterricht täte. Dadurch wird die Studierbarkeit nicht gewährleistet.
Auch für internationale Studierende, von denen viele aktuell nicht in Deutschland sind und sich selbst bei erfolgreichem Grenzübertritt noch einer 14-tägigen Quarantäne unterziehen müssten, muss Chancengleichheit herrschen.